Das Waffensystem: Raketenjagdpanzer Jaguar 1

„Der Jagdpanzer bekämpft feindliche Fahrzeuge schon weit bevor sie in die Reichweite der übrigen Waffen kommen.“

Zu Beginn im Jahre 1967 war die Kompanie mit dem  „Jagdpanzer Rakete“ und der Panzerabwehrlenkrakete SS11 (Reichweite 3000m) ausgestattet. Im Herbst 1980 trafen dann die ersten Raketenjagdpanzer Jaguar 1 mit dem Lenkflugkörpersystem HOT ein. Aufgrund der hohen Treffsicherheit, der Reichweite von 4000m und der großen Durchschlagskraft des Systems, stellte nun die PzJgKp eine wesentliche Verstärkung der Panzerabwehrfähigkeit der Brigade dar.

Bild: Unser Heer

Der Jaguar 1 ist ein Jagdpanzer, der von den Firmen Henschel (heute Rheinmetall Landsysteme) und Hanomag entwickelt und produziert und bei der Bundeswehr von 1978 bis 2005 genutzt wurde.

Die Entwicklung des Jaguar geht auf den Kanonenjagdpanzer der Bundeswehr zurück, dessen Wanne und Fahrgestell weitgehend identisch sind. Auf Basis des Kanonenjagdpanzers wurden ab 1963 Prototypen für einen neuen Raketenjagdpanzer gefertigt, der den Raketenjagdpanzer 1 ersetzen sollte. Ab 1967 wurden von den beiden Entwicklerfirmen insgesamt 370 Fahrzeuge unter der Bezeichnung Raketenjagdpanzer 2 gebaut. Diese Fahrzeuge waren noch mit zwei Startgeräten für die Panzerabwehrlenkwaffe SS 11 ausgerüstet.

Nachdem die Entwicklung des HOT-Systems abgeschlossen war, wurde an einigen Prototypen des Raketenjagdpanzers 2 die Nutzung getestet. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Tests wurden von 1978 bis 1983 insgesamt 316 Fahrzeuge auf das neue Waffensystem umgerüstet und mit einer Zusatzpanzerung versehen. Diese Fahrzeuge wurden als Jaguar 1 bezeichnet.

HOT (Lenkflugkörper)

  • Gewicht: 32 kg
  • Länge: 1300 mm
  • Durchmesser: 177 mm
  • Kaliber: 150 mm
  • Masse: 5 kg
  • Durchschlagleistung: 900 mm RHA
  • Kampfentfernung
    • mindestens: 75 m
    • höchstens: 4000 m
  • Fluggeschwindigkeit: (konstant) 240 m/s
  • Flugdauer:
    • 2000 m: 9 s
    • 3000 m: 13 s
    • 4000 m: 17 s
  • Einsatztemperatur: –40 °C bis +52 °C

Das Panzerabwehrraketensystem HOT (französisch Haut subsonique Optiquement Téléguidé = deutsch hoher Unterschallbereich optisch ferngelenkt) DM 72 ist ein drahtgelenktes (SACLOS) tag- und nachtsichtfähiges Lenkflugkörpersystem der zweiten Generation, das vorwiegend zur Panzerabwehr vorgesehen ist. Diese deutsch-französische Entwicklung (von MBB und Aérospatiale, jetzt Airbus Group) begann bereits im Jahr 1963. Das Flugkörpersystem wird von der EADS-Tochtergesellschaft Euromissile vertrieben.

Das Waffensystem HOT kann sowohl von Hubschraubern als auch von Bodenfahrzeugen eingesetzt werden. Unter anderem sind bzw. waren die französische Gazelle, der deutsche Panzerabwehrhubschrauber (PAH 1) Bo 105-P, der Unterstützungshubschrauber Eurocopter Tiger von Eurocopter und der Jagdpanzer Jaguar 1 damit ausgerüstet